2010: Hotel El Fatimi Garden Mahdia, Tunesien

Das Angebot

LandkarteDieses Mal wollten wir etwas anderes sehen. Und so wurde im Frühjahr über "Ab in den Urlaub" eine Reise nach Tunesien gebucht. Es sollte vom 26.05.2010 - 09.06.2010 für knapp 740 Euro AI in das Hotel "El Fatimi Garden" nach Mahdia gehen.

Die Abwicklung auch diesmal ohne Probleme. Einziges Manko:
In der Anzeige stand noch, es solle sich um ein Hotel der Iberostar-Gruppe sein. Dies war dann aber seit Anfang des Jahres nicht mehr der Fall.

Der Flug

Auf dem Hinflug hatte man doch ein komisches Gefühl. Die kleine, mit 22 Reihen bestuhlte Boeing 737 der TunisAir-Maschine hatte schon bessere Tage gehabt.Verkleidung ab Die Wandverkleidung stand ab und auch die Spaltmaße der Verkleidung war ziemlich schief. Aber das war es wohl auch schon. Wir kamen sicher dort an. Übrigens war das Essen an Bord echt super gewesen.

Auf dem Weg zurück nach Deutschland dagegen stand die Maschine besser da. Auch hier gab es keinerlei Probleme.

Das Hotel

Der Pool Das Hotel aus dem Jahre 1991, welches wie schon geschrieben zur Iberostar-Gruppe gehörte, hat 291 Zimmer auf vier Etagen. Die Zimmer im Erdgeschoß wurden zur Reisezeit gerade renoviert (kein Baulärm vorhanden gewesen). Im Erdgeschoß finden sich neben der großen Empfangshalle zwei Restaurants (nur eines war zugänglich), eine Shisha-Bar, die Lobby-Bar, sowie eine Cocktailbar. Etwas versteckter ist der Konferenzraum, in welcher die Abendanimation statt fand, die Disco und der Spa-Bereich mit Hallenbad. Das Fitness-Studio im ersten Stock kannst Du getrost vergessen. Hier sind teilweise die Ketten gerissen und durch einfache Seile ersetzt worden: Verletzungsgefahr!

Außerhalb ist die große Terrasse mit Zugang zum Pool. An der Pool-Bar gibt es Mittags etwas kleines zu Essen und am Abend wurde hier das a-la Carte Mahl gereicht. Der Strand ist ebenfalls durch die große Parkanlage zu erreichen.

Ebenfalls im Außenbereich fanden sich zwei Tennisplätze auf Sand. Diese sollen - so ein Spieler - nicht der Hit gewesen sein. Ferner fand sich ein Basketballfeld auf der Hausrückseite.

Das Zimmer

Im Zimmer Die Zimmer waren soweit ganz ok. Allerdings sollte man - wie oft in diesen Ländern - die vier Sterne dort eher mit dreien bei uns vergleichen. Somit darf ein Bild schonmal schief hängen oder der Putz rissig sein. Mir ist es wichtiger im Bad keinen Schimmel vorzufinden. Im Bad fand sich eine Badewanne mit Brause (der Brausenkopf spritze leider in alle Richtungen) und ein Waschbecken. Die Toilette war in einem separaten Raum

Die Zimmer hatten alle einen Fernseher. An deutschen Programmen waren nur ZDF, Sat1 und Eurosport zu finden. Selbst die übliche "Deutsche Welle" war nicht vorhanden. Im Schrank gab es einen Minikühlschrank, sowie der Wandtresor. Leider hatte der im ersten Zimmer bei verschlossener Tür ein Spaltmaß von gut einem Zentimeter. Das geht mal gar nicht, wenn man schon ca. 2,78 Euro (5 Dinar) am Tag dafür hinlegen muß. Ferner hatten alle Zimmer einen Balkon, bzw. im Erdgeschoß eine kleine Terrasse.

Das Personal

Das Personal war weitestgehend freundlich und zuvorkommend und hat sich bemüht den Gästen einen schönen Urlaub zu ermöglichen. Es sei gleich erwähnt, daß - vor allem im Gastronomiebereich auffallend - einiges an Personal zum neuen Iberostar-Hotel gewechselt war. Da dann auch noch Einsparungen gemacht wurden, wurde das fehlende Personal nicht ersetzt.

Ein Kellner war aber zu krass unterwegs, sodaß er kurz erwähnt werden darf. "Unser" Kellner im Hauptrestaurant war leider etwas planlos unterwegs gewesen. So hat er es eigentlich nie geschafft seine Tische zur Lokalöffnung fertig einzudecken. So deckte er hier mal einen Teller auf, flitze zum nächsten Tisch um mal ein Gedeck abzuräumen. Dann weiter zum nächsten leeren Tisch ein Tischtuch auflegen und irgendwann mal die Bestellung aufnehmen. Wir bestellten gleich die doppelte Menge, bekamen aber dennoch immer nur ein Glas von ihm.

Die krasseste Aktion, die ich mitbekommen habe, war aber wohl die. Da saß jemand am Nachbarstisch und es fehlte die weiße Decke. Da musste der Gast sein Essen unterbrechen, alles wurde auf einen anderen Tisch geräumt, dann das Tischtuch drauf und wieder zurück. Hallo? Wo gibt es denn sowas?

Animation oder "Wie bekomme ich den Tag rum?"

Die Animation darf wohl in keinem Urlaubshotel fehlen. Und so war ich auch diesmal gespannt, wie es denn sein wird. Geboten wurde am Tag eigentlich das übliche Programm.

Am Strand gab es zweimal am Tag Boccia und Volleyball. Wassergymnastik, Wasserball wurden am großen Pool im Innenhof angeboten. Dort wurde dann auch Aerobic, Tischtennis, Dart und ein Minitanzkurs angeboten. Die Minigolfanlage war noch nicht ganz renoviert und fiel damit aus. Apropos Pool...Die Beschallung der Gäste mit Musik fand ich teilweise extrem laut. Insbesondere dann wenn Aerobic oder ähnliches lief. Gepaart mit einem schlechten DJ ist das nicht wirklich entspannend.

Die Animation am Abend war auch nicht wirklich der Hit. Diese fand Anfangs im Konferenzraum statt. Hier war die Akkustik einfach schrecklich und viel zu laut. Leider wurde der Hinweis es etwas leiser anzugehen gekonnt ignoriert. Das übrigens gilt auch für die Beschallung in der Lobby-Bar und der Disco. Der "DJ" hatte es wohl mit den Ohren und auch klanglich was das Auspegeln der Höhen und Bässe nicht sein Fach. Wirklich sehenswert war die Darbietung eines externen Künstlers, welcher eine Fakir-Show ablieferte.

Am Ende des Urlaubs wurde die Animationsshow ins Freie verlegt. Wer dann ein Zimmer zum Innenhof hatte, kam erst gegen Mitternacht zum Schlafen. Denn die Anlage beschallte die Luft bis kurz vor Mitternacht.

Nachdem die Shows fertig sind sammelt man sich in der Lobby-Bar zum Spielen oder tratschen. Andere tanzten auf - meist - Standard oder Disco-Fox. Discowillige mussten noch gut 90 Minuten warten, da der DJ und seine Anlage erst um Mitternacht in die Disco-Räumlichkeit umzogen.

Achja...der Clubtanz. Den fanden wir etwas zu arg und sollte Kindern nicht gezeigt werden. Der gehörte - zumidest was die Gestik angeht - in die Gruppe mindestens ab 16 Jahren. Sowas gehört meiner Meinung nicht hierhin und nein...ich bin alles andere als verklemmt. Die Polonaise unmittelbar vor dem Clubtanz lies die Massen übrigens immer fluchtartig den Raum verlassen.

Der Strand

Der Strand

Über den Strand, bzw. das Meer konnte man sich wirklich nicht beklagen. Er war ausreichend breit und es gab eigentlich genug Platz für alle. Die Sonnenschirme waren fest verankert, die Liegen und Auflagen kostenlos. Der Strand bestand aus einem feinen Sand. Die vielen Muscheln hatten keine Probleme gemacht, was das Laufen angeht.

Vom Meer zum Strand

Der Strand fiel nur leicht ins Meer ab. So konnte man noch gute 50 Meter weit im Wasser stehen ohne Angst zu haben zu ertrinken. Bei Ebbe ging teilweise noch etwas mehr. Das Wasser war sauber und, wenn es nicht gerade ein Unwetter auf der See gab, Türkis wie man es aus Katalogen her kennt. Die Wassertemperatur war angenehm, wenn man mal drin war. Leider blies insbesondere am Nachmittag öfter ein guter Wind. Der war aber weg, wenn man wieder die Anlage betreten hat. Am Pool war es also fast windstill.

Achja...am Strand sind auch die berühmten fliegenden Händler unterwegs. So kann man dort alles mögliche erwerben wie Tücher, Trommeln, Zigaretten, Schmuck, Muscheln, Schwämme, Drachen und auch Obst. Bis auf einen Händler haben sich alle daran gehalten die Gäste nicht an den Liegen zu belästigen, sondern hielten immer brav Abstand.

Die Ausflüge

Ausflüge wurden diesmal nicht wirklich gebucht. Es ging zweimal auf eigene Faust nach Mahdia ins Zentrum. Am Ende wurde dann noch eine Quad-Tour gebucht. Beides will ich auch hier noch kurz schreiben.

Mahdia

Mahdia - eine der älteren tunesischen Städte an der Ostküste Afrikas - ist nur wenige Kilometer entfernt. Mit dem Taxi ist es in wenigen Minuten erreicht, haben dafür 4 Dinar bezahlt (natürlich ohne Taxameter...dafür schneller). Hier wollten wir etwas Geld ausgeben und hofften auf eine kleine Shoppingmeile, wie sie oft in Urlaubszentren zu finden ist.

Auf dem Weg zeigte uns der Taxifahrer aber erst einmal den riesigen muslimischen Friedhof, auf welchen noch phoenizische Gräber zu finden sind. Unmittelbar angrenzend sind die Ruinen des im 10. Jahrhundert angelegten alten Hafens unterhalb des Leuchtturms am Cap Afrique zu sehen. Beides werden wir später noch genauer sehen, aber erstmal weiter ins Stadtzentrum.

Die Kneipe

In der City angekommen waren wir dann doch etwas enttäuscht. Denn außer ein paar wenigen Touristen-Nippes-Läden war nichts zu finden. Nach fünf Minuten waren wir am überlegen, wie es weiter geht. So sind wir dann die Hauptstraße wieder zurück gelaufen Richtung dem Leuchtturm. Auf dem Weg dorthin aber erst eine kurze Rast in einer kleinen verwinkelten Kneipe direkt am Meer.

Großer Bogen

Weiter ging es dann quer durch den Friedhof immer am Wasser entlang. Die Ruinen lassen ein stattliches Bauwerk dieser Zeit vermuten. Zu sehen gibt es noch einiges. Interessant war zu sehen, das die Jugend diese Plätze auf sucht um etwas alleine zu sein. Zu dumm nur, wenn dann die doofen Touristen erscheinen und das Liebesspiel stören.

Der zweite Besuch war dann Freitags. Denn hier findet der Bazar statt. Bazar...was stellt man sich darunter vor? Eigentlich eine Ansammlung von Ständen auf einem mehr oder weniger großen Platz. Das mit den Ständen war auch so. Aber die Größe und das Warenangebot haben einen echt erschlagen. Die ersten Händler haben noch antike HiFi-Geräte, gebrauchte Werkzeuge oder Haushaltsgeräte.

Der Bazar

Der eigentliche Bazar baute sich dann langsam auf und zeigte dann seine wahre Größe. Klamotten, Stoffe, Touristen-Nippes, Schmuck und Silberarbeiten, Lebensmittel. Eigentlich alles, was wir in einem Warenhaus kaufen wurde hier feil geboten. Wie man es aus Dokus kennt mit viel Geschrei, manch einer auch mit Megaphon. Die Eindrücke waren einfach zu viel, dazu die Menschenmasse in den schmalen Gängen und die schwüle Luft und so haben wir das ganze abgebrochen und sind wieder Richtung Hotel. Aber nicht ohne ein Besuch in der Kneipe um wieder etwas runter zu kommen.

Quad-Tour

Für 45 Dinar oder 25 Euro konnte man die etwa eineinhalb Stunden dauernde Quad Tout buchen. Der Veranstalter hatte sein Laden auf der anderen Straßenseite wie wir nach dem Buchen festgestellt haben. Hätten wir dort gebucht, hätten wir - für den gleichen Preis - wohl die 250-er Quads bekommen. Und so mussten wir uns mit den kleineren 125-ern begnügen.

Quad

Nachdem jeder sein Gefährt und den sinnlosen - weil nicht passenden - Helm bekommen hatte sind wir im gemütlichen Tempo los Richtung Hinterland zu einem See Namens "Sebhka Moknine". Dort gab es dann die Pause, bevor es zurück ging. Zuerst aber noch ein paar Runden im staubigen Sand des Sees und die Quads driften lassen. Das macht dann richtig Spaß und entsprechend ging es auch zurück. Das Tempo wurde angezogen und wir waren nur dabei auf den geraden Strecken die Quads zum ausbrechen zu bewegen.

Eine Tour, die man mal gemacht haben sollte, aber kein muß ist. Es macht Spaß und ist mit Dreck verbunden

Sonnenaufgang