2011: Giftun Azur Beach Resort, Hurghada, Ägypten

Das Angebot

Auch in diesem Jahr geht es in den Urlaub. Es wurde wieder über "Ab in den Urlaub" gebucht. Das Angebot klang gut: Für je 770,50 All Inclusive für 14 Tage ab dem 29. Mai mit der Agentur FeFa aus Essen in die Sonne.

Das erste Ärgernis

Landkarte Die Buchung war kein Problem, doch dann kam das erste Chaos. Die Bekannten aus Berlin erhielten auf einmal eine neue Rechnung. Dort wurde das Zimmer von "Promotion" auf "Standard" geändert und die Preise hoch gezogen. Wenig später bekam auch auch eine neue Rechnung und auch hier das gleiche. 826,50 sollte nun von jedem gezahlt werden .

Nach einer entsprechenden Reklamation kam dann die dritte Rechnung und diesmal wieder mit dem ersten Preis. Dazu kommt dann noch eine sog. Servicegebühr in Höhe von 25 Euro am Flughafen in Hurghada.

Nach mehreren Mail mit der Agentur bleibt es dabei. Diese "Servicegebühren" für Transfer, Visum und sonstige Auslagen - in meinen Augen völlige Abzocke - sind kaum zu umgehen. Es scheint in Ägypten üblich zu sein, wie mir viele andere berichtet haben. Einige haben es auf Ärger dort ankommen lassen und haben sich um die Kosten gedrückt. Dies hatte aber dann einiges an Streitereien nach sich gezogen. Darauf habe ich wirklich keine Lust.

Und noch ein Hammer

Nach und nach wurden bei den Bekannten die Flugzeiten geändert. Bisher haben wir uns gefreut, haben wir keine solche Nachricht bekommen. Kurz vor dem Abflug hat es uns dann doch erwischt. Es wäre ja keine Sache, wenn die Hin- und Rückflugzeiten im gleichen Verhältnis verschoben werden. Aber so?

Der Abflug wurde von 10:15 Uhr in der Früh auf 23:30 Uhr verlegt . Über dreizehn Stunden gehen uns verloren. Klar habe ich mich ans Reisebüro gewandt. Doch dort verwies man auf die AGB's der Chartergesellschaft Air Cairo. Vom Büro bekommen wir einen Gutschein in Höhe von 25 Euro...toll...Gutschein.

Klar wurde auch die Fluggesellschaft in bestem Englisch angeschrieben. Doch hier scheint man sich mit dem popligem Volk in weiter Ferne nicht beschäftigen zu wollen. Zumindest hat man nie geantwortet.

Ticketchaos

Etwas chaotisch war die letzte Woche vor dem Abflug. Die Tickets waren Samstags in meinem Briefkasten. Doch welche Zeiten gelten nun? Die alten auf dem Ticket oder die neuen auf dem Flugschein ? Denn bei den neuen Flugzeiten stand zu lesen, man möge die neuen Flugzeiten der Tickets beachten. Letztendlich galten die Zeiten des Flugplans.

Man wollte mir die richtigen Tickets zukommen lassen, doch bis einen Tag vor Reise war nichts da. Man schickte mir diese dann schnell per e-Mail und die Reise konnte losgehen .

Der Flug

Das war wirklich stressig. Die A320 kam aus Berlin, aber knapp eine Stunde zu früh. Als das eigentliche Boarding beginnen sollte kam auch schon der Durchruf, man möge sich umgehend zum Gate bewegen . Gestartet ist die Maschine dann wie geplant, von einer früheren Abflugzeit war nirgendwo etwas zu lesen.

AirCairo hat seine Maschinen bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt und entsprechend eng war es. Zudem habe ich wieder den Joker gezogen und den Sitz erwischt welcher nicht verstellbar war. Leider sind auch die Getränke auf dem Flug nicht kostenlos. Zum Essen bekommt jeder noch seine Getränke. Wer später etwas haben möchte wird zur Kasse gebeten. Ansonsten war es ein ruhiger Flug ohne Vorkommnisse.

Der Rückflug, wieder eine A320, war nur zu etwa 50% ausgelastet . Also konnten sich die Gäste entsprechend verteilen und es gab reichlich Platz. Dennoch..auch diesmal hatte ich den kaputten Sitz unter meinem Hintern. Wieso ziehe ich das so an?

Das Hotel

Das Hotel, bzw. die Anlage hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Es wurde 1984 als wohl erste Anlage hier eröffnet. Dennoch wird an allen möglichen Ecken renoviert und gebaut. Störend kann man dies aber nicht empfinden, wirklichen Lärm gab es nicht. Insgesamt sind 522 Zimmer vorhanden, davon sind die meisten, nämlich 367, als kleine Bungalows ausgeführt. In einem solchen wohnten auch wir. Dann sind noch 130 normale Hotelzimmer in einem Block, wie auch 25 Suiten vorhanden.

Alle Zimmer haben einen Balkon oder eine kleine Terrasse. Ferner sind ein Kühlschrank, eine Klimaanlage und der Fernseher überall vorhanden. Schön ist, dass alles an Dauerstrom angeschlossen ist ...zumindest in den Bungalows. Wie es im "Hotelbau" ist kann ich leider nicht sagen. Nur, dass die Zimmer dort alle Meerblick haben. Auch nett, oder?

Bis auf das Abendessen wurden die Mahlzeiten alle an der Strandbar serviert. Das Abendessen und zum Ende hin auch das Frühstück gab es im Haupthaus oder in einem orientalischem a-la-Cart-Restaurant, welches wir nicht getestet haben. Ferner gibt es vor dem Hotel ein itlaienisches Restaurant, in welchem die Gäste der Anlage auch kostenlos, bzw. ermäßigt speisen können. Nur Getränke sind mindestens zu zahlen, welche aber im Rahmen des üblichen sind. Hier haben wir zweimal gut gespeist ...auch zu deutscher Küche. Nach dem Abendessen traf man sich dann in der Shisha-Bar, wo auch die Kinderdisco und ab und an die Abendanimation statt fand.

Die, die auch im Urlaub online gehen wollen sind auf das Internetcafe angewiesen. Die Stunde kostet hier etwa 2 Euro, WLAN hat hier (noch) keinen Einzug gehalten . Dafür ist der Safe kostenlos, welcher hinter der Rezeption vorhanden ist. Ohne den Angestellten dort ist es nicht möglich an die Wertsachen zu kommen, da zwei Schlüssel benötigt werden. Jede Entnahme wird zudem protokolliert. Feinfein.

Das Zimmer

Zimmer Wir sind, wie schon geschrieben, in einem Bungalow untergekommen. Neben dem großen Schlafzimmer gab es hier noch ein Bad mit Wanne und einem recht großen Kleiderschrank. Etwas ungewohnt ist aber, dass das Zimmer keine wirkliche Tür hat. Man betritt den Raum durch die Terrassentür. Zwei Dinge aber gab es zu bemängeln und beide hatten mit Wasser zu tun.

Zum einen ist es echt gefährlich heiß zu duschen. Denn das Wasser kommt erst kalt. Nach ein paar Sekunden kommt es dann heiß. Und wenn ich heiß sage, dann meine ich das auch so. Das Wasser kommt nur noch als Wasserdampf heraus, die Armatur wird kochend heiß . Und eben schreit jemand im Bad um Hilfe. Sie hat gebadet und den Stöpsel gezogen. Das Wasser floss dann durch den Ausguss raus und aus dem Abfluss im Badboden wieder raus . Auf Deutsch: Hochwasser. Die Haustechnik war aber schon nach wenigen Minuten da und hat den Gully wieder frei gemacht. Auch das Heißwasserproblem wurde gelöst und es bestand am Ende keine Gefahr mehr.

Das Personal

Über das Personal kann man auch nicht meckern. Schon bei der Ankunft haben wir es auf die Probe gestellt und zwei Zimmerwechsel vorgenommen. Man blieb stets freundlich und versuchte wirklich jeden Wunsch zu erfüllen . Die Keller bei Tisch haben einen auch immer recht schnell mit Getränken versorgt. Beim Abräumen waren die Jungs sogar noch schneller und ratzfatz war die Untertasse weg, wenn man gerade einen Schluck getrunken hatte.

Alles in allem hat mich sich hier wirklich im die Gäste bemüht .

Animation

Vielleicht bin ich etwas durch die letzten Urlaube verwöhnt. Denn hier mussten die Animateure den Kontakt zu den Gästen aufbauen und halten. Sei es während den Spielpausen oder auch mal ein gemeinsames Essen. Hier gab es das gar nicht. Das Animationsteam von "Maigun Animation" hat man anfangs eigentlich nur gesehen, wenn man einer der vielen Events teilgenommen hatte. Nach und nach hat sich dies aber etwas gebessert. Es lag vielleicht auch daran, dass das Team gerade neu aufgestellt wurde und es sich erst einspielen musste.

Geboten wurde schon recht viel . Neben den üblichen Dingen wie Strand"gymnastik", Beachvolleyball und Boccia gab es auch Wasserhandball im Meer, Dart, "Leitergolf" (hier werden zwei mit einem Gummi verbundene Kugeln auf eine Art Leiter geworfen und bepunktet), Skatturniere, Bauchtanz, das schwedische Spiel Kubb und und und. Es soll also keiner sagen können, es gäbe nichts für seinen Geschmack. Zudem war die musikalische Untermalung am Strand mal wirklich in Ordnung...nicht zu laut, meinst Sommermixe und Lieder, bei denen man mit singen konnte .

Am Abend gab es natürlich auch immer das eine oder andere Programm. Das positive hier war, dass es weder dumme, bzw. geschmacklose Spiele mit den Gästen gab. Leider (oder zum Glück ) gab es auch keinen Clubtanz.

Der Strand

Strand Über den Strand kann ich auch nicht meckern. Der Strand besteht aus feinem Sand, welcher auch schön sauber ist. Der Strand fällt recht flach ins Meer ab, bevor es in dem Schwimmbereich geht. Ebbe und Flut sind hier doch recht stark zu sehen, zieht sich das Meer über den Tag doch gute 15 Meter zurück. Mehrere Sandbänke vor der Küste halten hohe Wellen ab.

Liegen mit dicken Auflagen und die entsprechenden Handtücher gibt es kostenlos. Fast alle Liegen stehen zudem unter festen Sonnenschirmen. Die Liegen, wie fast alle Einrichtungsgegenstände, sind extra schwer ausgeführt. Ob die hier Angst haben vor Diebstahl oder sind die nur auf Schwergewichte eingestellt ?

Übrigens..wenn Du dem Typen am Strand am Morgen einen oder zwei Euro zusteckst, dann reserviert der schon die Liegen für die Gäste. Das habe ich noch nicht erlebt. Aber auch wir haben natürlich davon profitiert.

Der Ausflug oder...wieder Ärger

Gebucht wurde ein Ausflug bei der Firma Neckermann. Das Ziel war ein Trip in die Sahara und so liesen wir uns informieren. Er unterbreitete uns folgendes Angebot:

für 50 Euro. Das Ganze ohne den ersten Punkt würde 40 Euro kosten. Das haben wir nach einem kurzen Blick dann auch gebucht. Während dessen kamen noch zwei Bekannte, denen das auch nochmals erklärt wurde. Die wollten aber nicht, war aber dennoch gut diese dabei zu haben .

Dromedar reiten Denn der Tag der Reise kam und damit auch die Überraschung. Alles begann normal und es ging raus in die Wüste zum sog. "Beduinendorf", was eher einer Turi-Stätte näherkam (was zu erwarten war). Dann ging es dort auf die Wüstenschiffe (Dromedare) und bisher war alles noch ganz im Rahmen. Doch dann rückte der Zeiger immer weiter und die Sonne immer tiefer. Als wir über Felsbrocken zu einer Quelle in der Wüste geklettert sind dämmerte es uns langsam. Hmmm...da stimmt doch was nicht.

Eine kurze Rücksprache mit dem Reiseleiter bestätigte dies. Die von uns genannten Punkte seien ein ganz anderer Ausflug und habe mit dem nichts zu tun . Na toll...Mohammed - unser Reiseleiter - bemühte sich wirklich etwas zu bewegen. Es blieb uns aber nur die Möglichkeit unseren Unmut auf der Rückseite der Beurteilung des Ausflugs, bzw. der Organisatoren kund zu tun. Also am nächsten Tag zum Neckermann-Menschen um dies zu rügen. Die gestrichenen Punkte hat es nicht gegeben.

Wir erklärtem ihm alles und haben ihm erst einmal die Chance gegeben uns ein Angebot zu unterbreiten. Nach einer halben Stunde ohne Einigung - er könne ja nix machen - gab es am Abend ein weiteres Treffen. Es sei zu bemerken, dass er sich selbst nicht ganz sicher war was nun was beinhaltete .

Der Abend kam und ich war gespannt was Neckermann zu bieten hatte. Er öffnete einen Umschlag und..tataa...zwei Staubfänger und ein Papyrus kamen zum Vorschein. Sollte das ein Witz sein ? Nein...das war alles, was uns geboten wurde, was ich aber strikt ablehnte. Was sollen wir mit sowas? Das Gespräch wurde etwas härter. So verwies ich ihn darauf, er sei der Fachmann und ich nur der Tourist, welcher sich eben auf das Gesagte verlassen muss. Ferner verwies ich auf die anderen drei Zuhörer und dass diese es genauso interpretiert hatten, was hier gebucht wurde.

Wir hätten die Reise ja genossen, wie wir auf der Beurteilung geschrieben hätten, meinte er dann. Hallo..haben die sich das Ding denn durchgelesen ? Die Beurteilung zielte auf die Reiseleitung und hatte rein gar nichts mit der Erwartung zu tun, welche ich an die Reise gestellt hatte. Zudem stand alles weitere auf der Rückseite des A5-Zettels. Es ist ja recht schwer Mitten in der Wüste zu sagen, es ist die Falsche Reise und ich geh nach Hause. Wir waren ja gezwungen den Trip bis zum Ende mit zu machen. Letztendlich wurde der Vertrag nicht, bzw. nur teilweise erfüllt und entsprechend wollen wir das Geld (teilweise) zurück.

Ich sagte also klipp und klar, dass wir mindestens 50% - also 20 Euro je Person - zurück bekommen möchten . Es folgte nun ein weiteres hektisches Telefonat. Am Ende bot er uns einen generellen Rabatt von 10% auf alle weiteren Kurztrips der Firma Neckermann an. Klar...ich bezahle dafür eine Entschädigung zu bekommen und versau mir die letzten beiden Urlaubstage durch Stress. Im Leben nicht. Ich bleibe hart, verlange das Gesagte oder eine schriftliche Bestätigung des Fehlers des Reiseleiters. Das könne er nicht und ich wurde auf den nächste Tag verwiesen.

An diesem sollte ich mit dem Vorgesetzten sprechen, welcher dies auch schriftlich festhalten würde. Rausgekommen ist nichts . Er hat es sich angehört, mir ein "selber Schuld" umschrieben und mir den Zettel in die Hand gedrückt, welchem ich noch um ein paar DInge ergänzt habe. Erst auf Nachfrage sagte er, ich solle damit zur Reiseagentur gehen. Bargeld gäbe es übriges nie zurück. Also werde ich mich nach dem Urlaub damit beschäftigen müssen.

Der ursprüngliche Verkäufer des Ausflugs hatte aber wohl ein echt schlechtes Gewissen. Denn er fing mich auf der Terasse nochmals ab und wollte mir eine Bootstour (tja...ich bin leider nicht seefest ) oder 15% Rabatt bei noch ausstehenden Einkäufen anbieten. Aber auch dies musste ich zurück weisen, haben wie alles schon erledigt. Zumindest einer, der sich versucht zu entschudligen...und das nehme ich dem wirklich ab.

Die Sonne geht auf